Seit einigen Jahren erfährt die akustische Erfassung der Fauna zunehmend mehr Interesse und wächst an Bedeutung. Das ist nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass die Mikrofone leistungsfähiger und die verschiedenen Geräte, die hierfür notwendig sind, in ihrer Qualität immer besser werden und gleichzeitig kleiner und günstiger. Damit sind sie natürlich deutlich attraktiver für die professionelle Erfassung des Vogelzugs oder von Fledermauspopulationen, aber auch für die Hobby-Beobachter und Familien.
Damit einhergehend hat die Software zur Auswertung der erfassten Signale und Daten einen deutlichen Entwicklungsschub gemacht. So kann der geneigte Fledermausbeobachter mit seinem Detektor heute nicht mehr nur die Stimme der Fledermaus, die um ihn fliegt, aus dem Ultraschallbereich in einen für den Menschen hörbaren Bereich bringen, sondern er kann sich auf seinem Smartphone außerdem anzeigen lassen, um welche Fledermausart es sich vermutlich handelt. Auch das Abhören von Stunde um Stunde nächtlicher Aufnahmen, auf denen möglicherweise ein Zugvogel rufen könnte, ist nicht mehr nötig. Mit der richtigen Software kann man sich die entsprechenden Vogelstimmen herausfiltern lassen, diese als Sonagramm im Bild einfach auf dem Computer anzeigen lassen und dann nur die jeweils interessanten Abschnitte abspielen. Bei Sonagrammen handelt es sich um die grafische Darstellung von Lautfolgen, bei der die Frequenz der Laute gegen die zeitliche Abfolge in einem Diagramm aufgetragen wird.
Waren Fledermausdetektoren vor einigen Jahren noch große und schwere „Stand-Alone-Geräte“, die mit einer entsprechenden Anzahl an Akkus ausgestattet werden mussten, so werden einige von ihnen heute einfach an die entsprechende Schnittstelle eines Smartphones gesteckt. Damit sind die kleinen und kompakten Geräte nicht nur für die heimische Natur geeignet, sondern auch zu spannenden Reisebegleitern geworden. Die Software zur Auswertung von Fledermausrufen ist in der Regel international. Egal, ob Sie in Deutschland, am Mittelmeer oder in Südamerika Fledermäuse beobachten, Ihr Smartphone kann Ihnen sagen, um welche Art es sich höchstwahrscheinlich handelt. Damit wird die Bestimmung wesentlich vereinfacht.
Beobachtet man Fledermäuse am abendlichen Himmel, so fällt dem aufmerksamen Betrachter schnell auf, dass er keinen Laut vernimmt. Das liegt keinesfalls daran, dass Fledermäuse etwa so still wären. Im Gegenteil: Fledermäuse rufen häufig äußerst laut, kommunizieren aber mit Ultraschall, also in einem Frequenzbereich, den das Gehör eines Erwachsenen kaum oder gar nicht mehr wahrnehmen kann. Die meisten Laute der einheimischen Fledermausarten liegen im Bereich zwischen 17 bis zu 140 Kilohertz (kHz). Das Ohr eines Erwachsenen nimmt Geräusche zwischen 16 und 18 Kilohertz wahr.
Mit einem Fledermausdetektor werden diese Laute in einen für das menschliche Ohr wahrnehmbaren Bereich gebracht und können bei einigen Geräten sogar bildlich als Sonagramm dargestellt werden. So erkennt man schnell, dass die Laute der Fledermäuse keinesfalls alle eintönig und gleichklingend sind. Die Lautäußerungen sind vielfältig und unterscheiden sich stark in ihrer Rufcharakteristik. Von langen Pfiffen, bis hin zu kurzen staccatoartig abgehackten Klicklauten ist beinahe alles dabei.
Viele einheimische Fledermausarten sehen nicht besonders gut. Umso ausgeprägter ist ihr Gehör, denn sie „betrachten“ ihre Umgebung quasi mit den Ohren. Mittels sogenannter Echoortung sondieren sie beim nächtlichen Umherfliegen ebenso wie in ihren Tageseinständen die Umgebung. Sie erkennen Artgenossen und Hindernisse, sie finden auf die Art sogar ihre Nahrung, z. B. fliegende und / oder auf den Blättern sitzende Insekten, manche tropischen Arten sogar Früchte und Blüten, deren Nektar sie trinken. Bei der Echoortung stößt die Fledermaus einen Laut aus, welcher sich in kreisförmigen Wellen um sie herum ausbreitet. Stößt dieser Laut auf ein Hindernis, zum Beispiel einen umherfliegenden Schmetterling, so werden die akustischen Wellen zurück zur Fledermaus reflektiert. Die Fledermaus erkennt unter anderem anhand der Dauer der Zeit, die sie brauch,t um das Echo der Welle wieder zu hören, wie weit der Schmetterling entfernt ist.
Wissenschaftler unterscheiden bei den Fledertieren, zu denen auch die Fledermäuse gehören, zwischen den sogenannte Fress- und den Kontaktrufen. Fressrufe (auch Ortungsrufe genannt) geben die Tiere von sich, um ihre Beute zu orten. Die Kontaktlaute dagegen dienen zur Kommunikation untereinander. Dieses Verhalten machen sich Gutachter und Wissenschaftler bei der faunistischen Erfassung von Fledermäusen zunutze. Um die Population und das Verhalten von Fledermäusen über einen längeren Zeitraum hinweg zu erfassen hängen sie Fledermausdetektoren mit Aufnahmefunktion in den zu begutachtenden Gebieten auf und erfassen das akustische nächtliche Treiben über einen entsprechenden Zeitraum. Auch solche Langzeit-Aufnahmegeräte und das dazu passende Zubehör findet sich hier im Sortiment von ORNIWELT. Mit der geeigneten Software, ebenfalls hier zu finden, können solche Langzeitaufnahmen in verhältnismäßig kurzer Zeit ausgewertet werden.
Alte Hasen unter den Vogelbeobachtern werden sie vielleicht noch kennen, die Vollmond-Zählungen. Diese Art der Erfassung des nächtlichen Vogelzugs funktionierte, indem man ein Spektiv auf den Vollmond ausrichtete und alle Vogelschwärme oder einzelne Individuen, die vor der Mondscheibe entlangflogen, zählte. Das wirkt auf den ersten Blick durchaus lustig und ist auch auf Dauer etwas unpräzise. Denn der Schatten eines Rotkehlchens zum Beispiel sieht dem eines Blaukehlchens ziemlich ähnlich. Auch ist der stundenlange Blick auf die helle Mondscheibe mit entsprechender Vergrößerung am Spektiv für die Augengesundheit nicht förderlich, selbst mit einem Filter davor. Hier werden die Augen auf Dauer geblendet.
Bei der Artbestimmung um einiges genauer und mit den heute zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten auch schneller ist da die Dokumentation des nächtlichen Vogelzugs mit entsprechenden akustischen Aufnahmegeräten. Unter Birdern und Ornithologen sagt man zu dessen Erfassung einfach „NocMig“. Der Begriff kommt aus dem Englischen bzw. Amerikanischen. Hier wird diese Art der Beobachtung bereits seit vielen Jahren betrieben. „Noc“ steht für „nocturnal“, also „nachtaktiv / nächtlich“ und „Mig“ für “migration“ = „Wanderung“ oder „Zug“. Bei der NocMig werden geeignete Aufnahmegeräte an exponierten Punkten, zum Beispiel am Dachfenster der eigenen Wohnung angebracht. Entsprechend programmiert können diese Tonaufnahmegeräte mehrere Tage lang die Laute, die nächtlich durch die Umgebung hallen, aufnehmen.
Und plötzlich erkennt man, dass Wachteln, Wasserrallen und Flussregenpfeifer, des nachts über die Innenstadt von Frankfurt fliegen und dass es dann im heimischen Garten vielleicht doch nicht so ruhig ist, wie man glauben mag. Vogelgesänge und -rufe haben ebenso, wie die Rufe von Säugetieren verschiedene Frequenzbereiche und zeitliche Ausdehnungen / Abfolgen. Die Darstellung ihrer Sonagramme sind daher charakteristische Abbildungen. Mit der geeigneten Software können aus der Datenmenge, die des Nachts aufgenommen wurde, gezielt jene Daten herausgesucht werden, die nach dem Sonagramm von einem Vogel stammen oder charakteristisch für bestimmte Säugetierrufe sind.
Mit den für die Vogelbeobachtung beschriebenen Tonaufnahmegeräten können auch Erfassungen von Säugetieren in deren Revieren im Wald über lange Zeiträume gemacht werden. Das Prinzip ist das gleiche: Langzeitdokumentationen und deren Analyse mittels der geeigneten Software. Denn auch Fuchs, Reh, Baummarder und ihre Kohabitanten geben gleichsam vielfältige Laute von sich, um sich mit Ihren Artgenossen zu verständigen und ihre Feinde abzuschrecken.
Vom kleinen Aufnahmegerät für das nächtliche Treiben im eigenen Garten oder über dem eigenen Dach bis hin zu den hochprofessionellen Geräten, die Vogel- und Tierstimmen über mehrere Kilometer Entfernung erfassen können, finden Sie samt dem passenden Zubehör für diese Geräte sowie der passenden Auswertungssoftware fast alles hier im Sortiment von ORNIWELT.