Während Teleskope und Spektive bei Beobachtungen von weit entfernten Objekten meist auf Stative montiert zum Einsatz kommen, werden Ferngläser in der Regel mit den bloßen Händen gehalten. Dabei kann es zu einem Problem werden, ein ruhiges Bild zu erhalten.
Eine Bildstabilisierung fernoptischer Instrumente wird bei der Handbeobachtung ab 10-facher Vergrößerung relevant. Sie ermöglicht, Details selbst bei großer Entfernung klar auszumachen. Die Stabilisierung kann dabei optomechanisch durch eine spezielle Aufhängung der Prismen – wie beim Zeiss Victory 20×60 S 60 T* S – oder elektronisch mittels Sensoren, die die Bewegungen der Beobachtenden ausgleichen – wie den Instrumenten von Kite Optics und Canon –, erfolgen. Beide Systeme haben ihre jeweils spezifischen Vorteile. Die Aktivierung und Deaktivierung der Stabilisierung erfolgt per Knopfdruck, die Kite-Geräte haben zusätzlich eine Automatik.
Ferngläser mit Bildstabilisierung können auch leichter als gewöhnliche Full Size-Ferngläser sein, bei denen ihr Eigengewicht stabilisierend wirkt. Allerdings benötigt die Stabilisierungstechnik einen gewissen Raum, so dass ultrakompakte Lösungen wie bei den Taschenferngläsern nicht möglich sind.
Der Sinn eines bildstabilisierten Fernglases liegt im Sinne des Wortes auf der Hand. Es geht darum, die Beeinträchtigungen und Störungen auszugleichen, die durch die Unruhe der Hände beim Halten des Instruments bei starken Vergrößerungen und hohem Zoom-Faktor entstehen.
Die Ursachen für Bildvibrationen können vielfältig sein. Zum einen liegen sie in der jeweiligen Konstitution der Beobachtenden, etwa bei erhöhtem Puls nach einem anstrengenden Marsch oder wenn bei niedrigen Temperaturen der Frost einen schaudern lässt. Es treten Ermüdungserscheinungen nach längeren Beobachtungssessions auf – eine Situation, die vor allem Ornitholog:innen gut kennen! – oder es herrscht ein starker Wind, zum Beispiel auf einem hohen Berggipfel.
Zum anderen ist es schwierig, ein ruhiges Bild zu erhalten, wenn man sich bei den Beobachtungen selbst in einem Modus der Bewegung befindet, etwa in einem fahrenden Auto auf unebenem Gelände bei Safaris, auf einem Schiff bei bewegter See, im Flugzeug oder Helikopter oder auf einer sonstwie instabilen Standfläche.
Für ein stabilisiertes Beobachten spricht auch, dass dabei die Augen geschont und durch Irritationen verursachte Kopfschmerzen vermieden werden.
Für die Anschaffung eines Fernglases mit optischem Bildstabilisator kann aber noch ein weiteres Argument sprechen: Die Kombination Fernglas mit Bildstabilisator und Kamera beim Digiscoping stellt eine erwägenswerte Alternative zu der Anschaffung eines meist sehr teuren Teleobjektivs dar.
Aktuell bieten wir Ihnen Modelle dreier renommierter Hersteller in einem weiten Preisspektrum an. Gerade bei fernoptischen Instrumenten mit Spezialfunktionen ist es wichtig, zu prüfen, wie die persönlichen Bedürfnisse und Einsatzgebiete sind, ob eine Bildstabilisierung wegen der spezischen Beobachtungssituation geboten ist, oder ob Sie sich einfach nur einen gewissen Komfort beim Beobachten gönnen möchten. Denn bei den in der Regel technisch aufwendigen Spezialfunktionen trifft der Rat, bei der Investition nicht an der falschen Stelle zu sparen, noch mehr zu, als bei Instrumenten für den alltäglichen Gebrauch.
Die Ferngläser in unserem Angebot zeichnen sich über die spezielle Bildstabilisatoren hinaus bereits durch eine gute Ergonomik aus, die sie sicher halten lässt und per se bereits eine ausbalancierte Sicht ermöglicht. Unnötig zu erwähnen, dass die Verarbeitung und Vergütung selbstverständlich den üblichen Full Size-Ferngläsern um nichts nachsteht.
Hier im Überblick die Modelle in unserem Sortiment, technische Detail finden Sie direkt bei den Produktseiten in unserem Onlineshop:
Kontaktieren Sie uns für eine ausführliche individuelle Beratung oder besuchen Sie unseren Geschäft in Tellingstedt, um einen haptischen Eindruck von den Geräten zu bekommen und die optischen Eigenschaften der Stabilisatoren mit eigenen Augen zu vergleichen.