Nahfokus
Die konstruktionsbedingten Möglichkeiten erlauben es bei einem Fernglas nicht, auf Entfernungen von 0 Metern bis Unendlich scharfzustellen. Um auf weite Entfernungen sehen zu können, was ja die primäre Aufgabe eines Fernglases ist, ist daher die Möglichkeit zur Naheinstellung auf einige Meter begrenzt. Hat ein Fernglas also beispielsweise einen Naheinstellbereich von 3,25 Metern, so lässt sich auf Objekte die näher sind, nicht mehr scharfstellen. Die Nahbereichsdaten eines Fernglases spielen vorwiegend für denjenigen eine Rolle, der kleine und nahe Objekte, wie z.B. Schmetterlinge, beobachten möchten. Allzu gering sollte der Nahbereich jedoch auch bei vielen anderen Anwendungen nicht sein, denken Sie z.B. an einen Vogel am Wegesrand! Für andere wiederum spielt der Nahbereich dagegen eine untergeordnete Rolle, hier ist evtl. ein Glas mit Fix-Focus komfortabler:
Fix-Focus: Einige Ferngläser besitzen überhaupt keine Scharfstellvorrichtung. Sie werden einmal eingestellt und sind dann immer von einem bestimmten Nahbereich bis Unendlich scharf. Hier ist dann jedoch die Nahbereichsgrenze sehr hoch (oft etwa 20 Meter). Solche Gläser empfehlen sich also hauptsächlich zur Landschaftserkundung, auf See oder z.B. zur Beobachtung von Großwild. Als Synonyme für den Fix-Focus kommen oft Begriffe wie "Sports-Auto-Focus" (Steiner) oder einfach nur "Auto-Focus" zum Einsatz. Diese Begriffe sind jedoch irreführend, da dieses System mit dem Autofocus wie von Kameras etc. bekannt (Entfernungsmessung o.ä. und motorisches Scharfstellen) nichts zu tun hat.
Eine weitere Fokussiervariante ist das getrennte Scharfstellen beider Okulare. Dieses System kommt vorwiegend bei preiswerteren Gläsern für "rauhe Bedingungen" zum Einsatz, da hier eine Wasser- und Staubdichtigkeit recht einfach zu realisieren ist.